Kosten für eine komplette Dachsanierung: Alle Preise im Überblick 2025
Nov, 20 2025
Ein kaputtes Dach ist nicht nur ein Ärgernis - es ist ein Geldverlust. Jedes Jahr verpuffen durch undichte oder schlecht gedämmte Dächer bis zu 30 Prozent der Heizenergie. Wer seine Dachfläche sanieren lässt, spart langfristig bares Geld - aber nur, wenn er den Anfangspreis richtig kalkuliert. In Deutschland liegen die Kosten für eine komplette Dachsanierung zwischen 100 und 600 Euro pro Quadratmeter. Das klingt nach einer riesigen Spanne - und das ist es auch. Denn was genau du bezahlst, hängt von mehr als nur der Dachfläche ab.
Was kostet eine Dachsanierung wirklich?
Die meisten Leute denken: „Ich brauche ein neues Dach“ - und rechnen nur mit der Eindeckung. Doch eine echte Komplettsanierung ist viel mehr. Sie umfasst: die Entfernung des alten Daches, die Prüfung und ggf. Erneuerung des Dachstuhls, die neue Dämmung, die neue Eindeckung, das neue Dachfenster, die Entwässerung und das Gerüst. Alles zusammen.Wenn du nur die Dachziegel oder -platten austauschst - ohne Dämmung - dann liegen die Kosten zwischen 90 und 160 Euro pro Quadratmeter. Das ist die günstigste Variante. Aber: Das ist keine echte Sanierung. Es ist nur ein Überziehen. Die Energieverluste bleiben, die Wärmebrücken bleiben, und du hast nach 10 Jahren wieder das gleiche Problem.
Wenn du wirklich etwas verändern willst, brauchst du Dämmung. Und dann steigt der Preis. Eine Dachsanierung mit Dämmung kostet zwischen 140 und 315 Euro pro Quadratmeter. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Dachfläche bedeutet das: 21.000 bis 47.250 Euro. Das ist der Standard für eine sinnvolle, energetisch sinnvolle Sanierung.
Wenn dein Dachstuhl alt ist - vielleicht aus den 60ern oder 70ern - und du merkst, dass die Sparren brüchig oder feucht sind, dann kommt die teuerste Variante: die Komplettsanierung mit Dachstuhlerneuerung. Hier zahlt man zwischen 190 und 560 Euro pro Quadratmeter. Bei 150 Quadratmetern: 28.500 bis 84.000 Euro. Das ist kein kleiner Betrag. Aber wenn der Dachstuhl nicht mehr tragfähig ist, bleibt dir keine Wahl. Ein einsturzgefährdetes Dach ist keine Frage des Geldes - es ist eine Frage der Sicherheit.
Was steckt hinter den Kosten?
Die Kosten setzen sich nicht aus einem Pauschalpreis zusammen. Sie sind eine Summe aus einzelnen Bausteinen:- Materialien (55 %): Dachziegel, Dämmplatten, Unterspannbahnen, Dachfenster, Dachrinnen, Dachentwässerung. Die Preise sind seit 2023 um 24,2 Prozent gestiegen. Holz, Mineralwolle, Bitumen, Aluminium - alles teurer geworden.
- Lohnkosten (30 %): Ein Dachdecker verdient in Deutschland zwischen 50 und 85 Euro pro Stunde. In Bayern und Baden-Württemberg ist es teurer als in Sachsen oder Brandenburg. Ein guter Handwerker ist kein Luxus - er ist die Versicherung, dass deine Sanierung hält.
- Nebenkosten (15 %): Das sind die unsichtbaren Kosten, die viele vergessen: Gerüstbau (1.000 bis 3.000 Euro), Entsorgung des alten Dachmaterials (2.000 bis 4.500 Euro), Statikgutachten (800 bis 2.500 Euro), Bauanmeldung, eventuell sogar eine Baustellenversicherung.
Ein Beispiel: Du hast ein 145 m² Dach, willst es komplett sanieren - mit Dämmung, neuer Eindeckung und neuer Dachentwässerung. Die Handwerkerkalkulation sagt: 38.500 Euro. Dazu kommen 2.200 Euro Gerüst, 3.100 Euro Entsorgung, 1.200 Euro Statik. Total: 45.000 Euro. Ohne Förderung.
Regionale Unterschiede - das ist entscheidend
In Bayern kostet eine Dachsanierung durchschnittlich 13.000 bis 18.000 Euro - das ist mehr als in Sachsen, wo du für 8.500 bis 12.000 Euro fertig bist. Warum? Es liegt nicht am Dach. Es liegt an den Menschen. In Süddeutschland sind die Löhne höher, die Materialtransporte länger, die Genehmigungsverfahren strenger. In Norddeutschland sind die Handwerker knapper, aber die Löhne niedriger. Und in Ostdeutschland gibt es oft mehr Erfahrung mit Altbauten - und damit günstigere Preise.Wenn du in Lüneburg wohnst - wie ich - dann liegen die Preise zwischen den niedrigeren Ost- und den höheren Westwerten. Ein guter Dachdecker in der Region kostet etwa 65 Euro pro Stunde. Die Materialien sind vergleichbar mit Hamburg oder Hannover. Aber: Wenn du im Winter sanierst, sparst du bis zu 25 Prozent. Die Handwerker haben in den kalten Monaten weniger Aufträge. Sie geben Rabatte, um ihre Termine zu füllen. Das ist kein Geheimtipp - das ist reine Logistik.
Förderung: 20 Prozent vom Staat - aber nur richtig genutzt
Die Bundesregierung zahlt bis zu 20 Prozent der Kosten für eine energetische Dachsanierung - über das BAFA-Programm. Das ist kein Kleingeld. Bei 45.000 Euro Sanierungskosten sind das 9.000 Euro zurück. Aber: Du musst es richtig machen.Die Förderung gilt nur, wenn:
- Du eine Dämmung nach den aktuellen GEG-Vorgaben einbaust (U-Wert max. 0,20 W/(m²K))
- Du einen Sanierungsfahrplan (iSFP) von einem Energieberater erstellen lässt - das kostet 300 bis 600 Euro, aber der ist förderfähig
- Du den Antrag vor Beginn der Arbeiten stellst - nicht danach
- Du den Betrieb über einen Handwerker mit Handwerker- und Energieberater-Zertifikat durchführst
Wer das nicht macht, bekommt nichts. Und viele Hauseigentümer verlieren die Förderung, weil sie den Antrag vergessen haben. Oder weil sie die Dämmung selbst einbauen - das ist nicht förderfähig. Nur Handwerker, die ihre Arbeit dokumentieren, bekommen die Zuschüsse.
2024 wurden über 127.000 Dachsanierungen mit BAFA-Geldern unterstützt. Das ist fast jeder fünfte Sanierungsfall. Aber: Die Förderung deckt nicht alles ab. Der Verbraucherzentrale-Bundesverband warnt: „Viele Hauseigentümer in ländlichen Regionen sehen sich mit Restkosten von 30.000 Euro konfrontiert - das ist eine massive Belastung.“
Photovoltaik auf dem neuen Dach - lohnt sich das?
43 Prozent der Hausbesitzer, die 2025 ihre Dächer sanieren, lassen gleich eine Photovoltaik-Anlage montieren. Das erhöht die Kosten um 10.500 bis 23.500 Euro - je nach Leistung. Aber: Die Kombination aus Dachsanierung und Solaranlage ist heute die smarteste Investition. Denn:- Die PV-Anlage wird auf dem neuen, dichten Dach montiert - kein Nacharbeiten nötig
- Die Förderung für PV ist seit 2025 noch attraktiver: Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten sind zinsgünstig über die KfW-Förderung abrufbar
- Die Einspeisevergütung sinkt - aber der Eigenverbrauch wird wertvoller. Mit einem Stromspeicher sparst du bis zu 70 Prozent deiner Stromrechnung
Ein Beispiel: 150 m² Dach, Sanierung mit Dämmung (38.500 €) + 8 kWp PV-Anlage (18.000 €) = 56.500 € Gesamtkosten. BAFA-Förderung: 7.700 €. KfW-Förderung für PV: 5.400 €. Total: 13.100 € zurück. Restkosten: 43.400 €. Die PV-Anlage erzeugt jährlich 8.000 kWh - das sind 1.200 Euro Einsparung bei Stromkosten. Die Amortisation: knapp 10 Jahre. Danach hast du fast kostenlosen Strom.
Was du unbedingt vermeiden musst
Es gibt drei häufige Fehler, die Hauseigentümer machen - und die sie teuer bezahlen:- Kein Statikgutachten: Wenn der Dachstuhl schon 50 Jahre alt ist, brauchst du ein Gutachten. Sonst riskierst du, dass der neue Dachaufbau zu schwer ist - und die Sparren brechen. 18 Prozent der Reklamationen im Handwerk 2025 kamen von unzureichend geprüften Dachkonstruktionen.
- Kein Sanierungsfahrplan: Ohne iSFP bekommst du keine BAFA-Förderung. Und ohne Förderung zahlt du mehr. Der Berater hilft dir auch, die richtige Dämmstärke zu wählen - nicht zu wenig, nicht zu viel.
- Der billigste Anbieter: Ein Dachdecker, der 20 Prozent unter dem Marktpreis bietet, hat entweder schlechte Materialien oder Subunternehmer. Die Qualität leidet. Und nach 5 Jahren fängt das Dach an zu lecken. Dann musst du wieder alles machen - und bezahlst doppelt.
Die durchschnittliche Bewertung von Dachsanierungsunternehmen auf Trustpilot liegt bei 3,8 von 5 Sternen. Das ist kein Spitzenwert. Die Kritik: „Versteckte Kosten“, „Verspätungen“, „keine klare Absprache“. Wähle einen Anbieter, der dir einen detaillierten Kostenvoranschlag gibt - mit allen Einzelposten. Und frage nach Referenzen. Nicht nach Fotos - nach Namen von Kunden, die du anrufen kannst.
Wie lange dauert eine Dachsanierung?
Eine komplette Dachsanierung dauert zwischen 4 und 8 Wochen. Das hängt vom Wetter ab. Regen, Wind, Frost - das stoppt die Arbeiten. Ein einfaches Dach mit 120 m² und keinem Dachstuhlerneuerung kann in 3 Wochen fertig sein. Ein komplexes Dach mit mehreren Gauben, Dachfenstern und Dachstuhlsanierung braucht 6 bis 8 Wochen. Plan immer 2 Wochen Puffer ein - besonders im Frühjahr und Herbst.Was kommt nach der Sanierung?
Nach der Sanierung bekommst du:- Eine neue, dichte, warme Dachfläche
- 20 bis 30 Prozent niedrigere Heizkosten - das sind bei einem durchschnittlichen Haus 600 bis 800 Euro pro Jahr
- Ein besseres Raumklima - weniger Kondenswasser, weniger Schimmel
- Eine höhere Immobilienwertsteigerung - ein sanierter Dachstuhl erhöht den Wert um 5 bis 10 Prozent
- Und: Du tust etwas für den Klimaschutz
Die Investition lohnt sich - aber nur, wenn du sie richtig planst. Nicht als Notfall, sondern als strategische Entscheidung. Wer heute sanieren lässt, spart morgen. Und wer jetzt mit Förderung sanieren lässt, spart doppelt.
Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für eine Dachsanierung mit Dämmung?
Bei einer Dachsanierung mit Dämmung liegen die Kosten zwischen 140 und 315 Euro pro Quadratmeter. Bei einer typischen Dachfläche von 150 m² ergibt das Gesamtkosten von 21.000 bis 47.250 Euro. Diese Summe beinhaltet Material, Arbeit, Gerüst und Entsorgung - aber nicht die Förderung.
Wie viel Förderung bekomme ich für meine Dachsanierung?
Du kannst bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten über das BAFA-Programm erhalten. Die förderfähigen Kosten sind begrenzt auf 60.000 Euro pro Wohneinheit, wenn du einen Sanierungsfahrplan (iSFP) hast. Das bedeutet: Du kannst maximal 12.000 Euro Zuschuss bekommen. Wichtig: Der Antrag muss vor Baubeginn gestellt werden.
Lohnt sich eine Dachsanierung mit Photovoltaik?
Ja, besonders wenn du dein Dach ohnehin sanierst. Die Kombination spart doppelt: Du sparst Heizkosten durch Dämmung und Stromkosten durch Solarstrom. Die PV-Anlage erhöht die Gesamtkosten um 10.500 bis 23.500 Euro, aber die KfW-Förderung deckt bis zu 30 Prozent davon ab. Die Amortisation liegt bei 8 bis 12 Jahren - danach hast du fast kostenlosen Strom.
Warum ist der Dachstuhl so wichtig?
Der Dachstuhl trägt das ganze Gewicht des Daches - und die Last von Schnee, Wind und später der Solaranlage. Wenn er aus den 60er-Jahren stammt, ist er oft nicht mehr für moderne Dämmungen und Lasten ausgelegt. Ein Statikgutachten klärt, ob er verstärkt werden muss. Ohne Prüfung riskierst du Strukturbrüche - und das ist teurer als eine Sanierung.
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Dachsanierung?
Der beste Zeitpunkt ist der Winter - von November bis Februar. Die Handwerker haben weniger Aufträge und geben Rabatte von 15 bis 25 Prozent. Außerdem ist das Wetter oft stabiler als im Frühjahr, wenn es regnet und der Boden nass ist. Der Nachteil: Die Arbeiten dauern etwas länger bei Kälte. Aber die Kostenersparnis lohnt sich.
Was kostet ein Gerüst für eine Dachsanierung?
Ein Gerüst kostet zwischen 1.000 und 3.000 Euro, je nach Dachgröße und Zugänglichkeit. Bei einem einfachen Einfamilienhaus mit 150 m² liegt der Preis meist bei 1.800 bis 2.200 Euro. Manche Handwerker rechnen das in den Gesamtpreis ein - andere verlangen es extra. Frag immer nach, ob es im Angebot enthalten ist.
Wie lange hält eine neue Dachsanierung?
Eine qualitativ hochwertige Dachsanierung mit moderner Dämmung und Eindeckung hält 40 bis 60 Jahre. Dachziegel aus Ton oder Beton halten bis zu 80 Jahre. Die Dämmung hält mindestens 50 Jahre, wenn sie richtig eingebaut wurde. Der Schlüssel ist: keine Feuchtigkeit, keine schlechte Luftzirkulation, und keine Nacharbeiten durch schlechte Handwerker.
Kann ich die Dachsanierung selbst machen?
Du kannst die Dachdeckung selbst machen - aber nur, wenn du keine Förderung willst. Die BAFA-Förderung ist nur für Handwerkerleistungen verfügbar. Außerdem ist eine Dachsanierung mit Dämmung und Statik eine Facharbeit. Ohne Erfahrung riskierst du Lecks, Schimmel und falsche Dämmung. Selbst bei geringem Aufwand lohnt sich der professionelle Handwerker - vor allem, wenn du die Förderung nutzen willst.