Fördermittel für energetische Sanierung von Immobilien 2025: So holst du dir bis zu 50 % Zuschuss
Nov, 27 2025
Im Jahr 2025 ist die energetische Sanierung deiner Immobilie nicht nur sinnvoll - sie ist finanziell attraktiver denn je. Wer bislang dachte, dass eine Sanierung zu teuer ist, sollte neu rechnen: Der Staat zahlt bis zu 50 Prozent der Kosten für eine neue Wärmepumpe, eine neue Dämmung oder eine moderne Fensteranlage. Das geht nur mit den richtigen Fördermitteln - und die haben sich 2025 komplett verändert.
Was sich 2025 wirklich geändert hat
Das Bundesprogramm Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist seit Anfang 2025 das einzige landesweite Förderprogramm für Sanierungen. Alles andere - wie alte Programmschienen oder regionale Sonderregelungen - ist aufgegangen. Die wichtigste Neuerung: Es gibt jetzt klare Obergrenzen und eine gezielte Förderung der schlechtesten Gebäude.Früher konnte man fast alles sanieren und bekam 20 Prozent Zuschuss. Heute gilt: Nur wer sein Haus wirklich energetisch auf den neuesten Stand bringt, bekommt den vollen Zuschuss. Und besonders belohnt werden Gebäude mit Energieeffizienzklassen F, G oder H. Das sind die Häuser, die am meisten Energie verschwenden. Sie bekommen zusätzlich bis zu 10 Prozent mehr Förderung als andere.
Die Förderung läuft über zwei Stellen: Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zahlt Zuschüsse für Einzelmaßnahmen - also wenn du nur die Heizung wechselst oder die Dämmung nachträglich machst. Die KfW vergibt günstige Kredite, wenn du dein Haus komplett sanierst - etwa zu einem Effizienzhaus 55 oder 40.
Wie viel Geld bekommst du wirklich?
Die Zahlen klingen verlockend, aber sie haben Grenzen. Hier ist die Realität:- Wärmepumpe, Solarthermie oder Holzpelletkessel: 30 Prozent Basisförderung + 20 Prozent Klimaschwindigkeitsbonus = 50 Prozent Zuschuss. Der Bonus läuft bis Ende 2028, danach sinkt er alle zwei Jahre um 3 Prozent.
- Wand-, Dach- oder Kellerdeckendämmung: 20 Prozent Zuschuss - aber nur, wenn du einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) hast. Ohne iSFP sind es nur 15 Prozent.
- Neue Fenster: 20 Prozent Zuschuss, aber nur wenn sie den Wärmeschutzstandard von Uw ≤ 0,95 W/(m²K) erfüllen. Billigfenster zählen nicht.
- Maximal förderfähige Kosten: 30.000 Euro pro Wohneinheit. Mit iSFP steigt das auf 60.000 Euro.
Das bedeutet: Wenn du eine Wärmepumpe für 45.000 Euro einbaust und einen iSFP hast, bekommst du 50 Prozent von 60.000 Euro - also 30.000 Euro Zuschuss. Der Rest wird über einen KfW-Kredit finanziert. Ohne iSFP wäre der Zuschuss nur 22.500 Euro - das sind 7.500 Euro weniger.
Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) - dein Schlüssel zum Maxibonus
Ein iSFP ist kein bloßer Zettel. Es ist ein detaillierter Plan, der von einem zertifizierten Energieberater erstellt wird. Der Berater schaut sich dein Haus an, misst die Dämmung, prüft die Heizung, berechnet den Energieverbrauch und sagt dir genau: Was bringt dir die größte Einsparung? Was macht Sinn jetzt? Was kannst du später nachrüsten?Der Staat übernimmt 80 Prozent der Kosten für diesen Plan - maximal 5.000 Euro für Einfamilienhäuser, 20.000 Euro für Mehrfamilienhäuser. Klingt teuer? Es lohnt sich. Wer einen iSFP hat, bekommt nicht nur den 5-Prozent-Zuschussbonus, sondern auch eine höhere Förderhöchstgrenze (60.000 statt 30.000 Euro). Und laut BAFA-Statistiken haben Anträge mit iSFP eine 35 Prozent höhere Erfolgsquote.
Ein Beispiel: Ein Hausbesitzer in Köln plant eine Sanierung mit Dämmung, Fensterwechsel und Wärmepumpe. Ohne iSFP: 20 Prozent Zuschuss auf 40.000 Euro = 8.000 Euro. Mit iSFP: 50 Prozent Zuschuss auf 60.000 Euro = 30.000 Euro. Das sind 22.000 Euro mehr - fast die Hälfte der Gesamtkosten.
KfW-Kredite und BAFA-Zuschüsse - die perfekte Kombi
Viele denken, sie müssen sich zwischen Zuschuss und Kredit entscheiden. Das ist falsch. Du kannst beides kombinieren. Das ist der Trick der Profis.Stell dir vor: Du sanierst dein Haus zu einem KfW-Effizienzhaus 40. Dafür brauchst du 120.000 Euro. Du bekommst 30.000 Euro BAFA-Zuschuss für Einzelmaßnahmen (Wärmepumpe, Fenster, Dämmung). Für den Rest - 90.000 Euro - nimmst du den KfW-Kredit 358 mit 15 Prozent Tilgungszuschuss. Das bedeutet: Du zahlst nur 76.500 Euro zurück, nicht 90.000. Der Zinssatz liegt bei 1,7 Prozent - deutlich unter den 4 Prozent, die Banken sonst verlangen.
Diese Kombi ist der Standard für erfolgreich Sanierende. Die KfW selbst empfiehlt sie in ihren Handbüchern. Und: Der Kredit ist flexibel - du kannst ihn auch für Heizungsrohre, Lüftungsanlagen oder Photovoltaik nutzen. Wichtig: Die Anträge für Zuschuss und Kredit musst du vor Baubeginn stellen. Wer zuerst baut und dann anträge, verliert die Förderung.
Was du unbedingt beachten musst
Die Förderung ist großzügig - aber sie hat Regeln. Die meisten Anträge scheitern nicht am Geld, sondern an der Dokumentation.- Alle Aufträge müssen vorher beantragt werden. Kein Nachträgliches. Nicht einmal, wenn du schon einen Handwerker beauftragt hast. Die Förderung ist nur gültig, wenn der Antrag genehmigt ist.
- Rechnungen müssen den genauen Förderkriterien entsprechen. Die Heizung muss einen bestimmten Wirkungsgrad haben, die Dämmung einen bestimmten U-Wert. Die Handwerker müssen das auf der Rechnung vermerken. Sonst lehnt BAFA ab.
- Der iSFP muss von einem zertifizierten Experten stammen. Nicht jeder Energieberater ist berechtigt. Prüfe auf der Website der Energieeffizienz-Expertenliste des BAFA.
- Keine Selbstleistung. Du darfst die Dämmung nicht selbst einbauen und dann Zuschuss beantragen. Nur handwerklich ausgeführte Arbeiten werden gefördert.
Ein häufiger Fehler: Eigentümer kaufen eine Wärmepumpe, lassen sie einbauen - und erst dann stellen sie den Antrag. Das funktioniert nicht. Die Antragsbearbeitung dauert 6 bis 8 Wochen. Planst du deine Sanierung im Januar, musst du im November mit dem iSFP beginnen.
Die Realität: Wer profitiert wirklich?
Die Förderung ist kein Geschenk - sie ist eine Investition in die Zukunft. Und sie hat Nebenwirkungen.Ein Bericht des Deutschen Mieterbunds aus November 2024 zeigt: 62 Prozent der Mieter erlebten nach Sanierungen Mietsteigerungen über der gesetzlichen 8-Prozent-Grenze. Das liegt daran, dass Eigentümer die Sanierungskosten auf die Miete umlegen dürfen. Wer nicht selbst wohnt, muss also mit höheren Mieten rechnen.
Andererseits: Wer selbst in seinem Haus lebt, spart 40 bis 60 Prozent an Heizkosten. Ein Haus mit 2.500 kWh Heizenergieverbrauch pro Jahr spart nach einer Sanierung bis zu 1.500 kWh - das sind 300 bis 500 Euro pro Jahr. In 10 Jahren sind das 3.000 bis 5.000 Euro - mehr als die Zuschüsse oft betragen.
Die größte Hürde ist der Fachkräftemangel. In Deutschland fehlen 23 Prozent der notwendigen Handwerker für energetische Sanierungen. Die Wartezeit für einen Energieberater liegt bei 8 bis 12 Wochen. Die für die Dämmung bei 10 bis 14 Wochen. Wer jetzt anfängt, ist im Vorteil.
Was kommt nach 2025?
Die Förderung ist bis 2027 im Bundeshaushalt verankert. Aber die Regeln werden sich ändern. Der Klimaschwindigkeitsbonus von 20 Prozent wird ab 2030 schrittweise abgebaut. Ab 2037 entfällt er komplett. Parallel plant das BMWSB, die Förderung für Gebäude mit Klassen A und B abzuschaffen - denn die brauchen keine Sanierung mehr.Das Signal ist klar: Die Förderung soll nicht diejenigen belohnen, die schon gut gedämmt haben. Sie soll die Schlechtesten erreichen. Wer sein Haus 2025 sanieren will, sollte das jetzt tun - nicht warten, bis die Zuschüsse sinken.
Dein nächster Schritt
1. Prüfe deinen Energieausweis. Steht da F, G oder H? Dann hast du einen Vorteil.2. Buche einen zertifizierten Energieberater. Suche ihn über die BAFA-Liste. Frag nach dem Preis für den iSFP - 80 Prozent werden erstattet.
3. Erstelle den Sanierungsfahrplan. Lass dir alle Maßnahmen aufschreiben - von der Dämmung bis zur Wärmepumpe.
4. Stelle den Antrag bei BAFA oder KfW. Nur online. Der alte Papierkram gibt es nicht mehr.
5. Beginne mit der Sanierung. Sobald du die Zusage hast.
Die Zeit läuft. Die Förderung ist großzügig - aber sie ist nicht für immer da. Wer jetzt handelt, spart nicht nur Energie - er spart Geld, das er sonst nie wieder zurückbekommt.
Philipp Cherubim
November 29, 2025 AT 04:41Endlich mal jemand, der die Realität beschreibt und nicht nur die Werbebrochüren vom BAFA abschreibt. Ich hab letztes Jahr meine Wärmepumpe eingebaut – ohne iSFP – und bekam nur 15 %. Der Berater, den ich dann nachträglich engagiert hab, hat mir 8.000 Euro eingespart. Der Plan war mehr wert als die Heizung.
Ute Klang
November 29, 2025 AT 11:24Ich hab den iSFP gemacht – und ja, es war teuer, aber 80 % erstattet! Der Energieberater hat mir gesagt, dass ich erstmal die Dämmung machen soll, nicht die Wärmepumpe. Ich dachte, ich will’s schnell haben – aber er hatte recht. Jetzt sparen wir 40 % Heizkosten. Und nein, die Miete ist nicht gestiegen – ich wohne selbst hier.
Stefan Matun
November 30, 2025 AT 14:04Die Förderung ist ein klassisches Beispiel für regulatorische Überforderung. Die Antragsdokumentation ist so komplex, dass sie als nicht-technische Barrieren fungiert. Die KfW- und BAFA-Systeme sind nicht interoperabel, was zu kumulativen Fehlern bei der Abrechnung führt. Die gesetzlichen Vorgaben zur U-Wert-Erfassung sind nicht standardisiert, was zu Rechtsunsicherheiten bei der Nachweisführung führt.
Hamrnand Heintz
Dezember 1, 2025 AT 12:51Interessant, wie die Förderung systematisch diejenigen bestraft, die schon gut gedämmt haben. Es ist wie eine Umkehrung der Gerechtigkeit: Wer sparsam lebt, wird bestraft. Wer verschwendet, wird belohnt. Ist das wirklich nachhaltig? Oder nur politisch geschickt? Die Logik hinter der Förderung ist nicht ökologisch – sie ist sozial.
Michelle Wagner
Dezember 2, 2025 AT 05:50HAHAHAHAHA. Die Regierung will uns alle arm machen und dann sagen, wir wären schuld. Die Wärmepumpe ist ein Hype. Die haben das mit den Klimaschwindigkeitsboni erfunden, damit die Baukonzerne noch mehr Geld kriegen. Ich hab gehört, die BAFA-Mitarbeiter kriegen Provision. Und die Energieberater? Die verdienen mehr als mein Arzt. Alles Betrug.