Gemeinschaftseigentum: Was Sie als Eigentümer in einer Wohnungsgemeinschaft wissen müssen
Gemeinschaftseigentum, der Teil eines Gebäudes, den alle Eigentümer gemeinsam nutzen und finanzieren. Auch bekannt als Gesamtgemeinschaftseigentum, umfasst es alles, was nicht alleiniger Wohnungseigentum ist – also Treppenhäuser, Dächer, Fassaden, Heizungsanlagen und den Hausflur. Wer eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus besitzt, ist automatisch Teil dieser Gemeinschaft – und trägt Verantwortung dafür.
Diese Gemeinschaft ist kein freier Verbund, sondern ein rechtlich verankertes System. Jeder Eigentümer zahlt seine Anteile an den Gemeinschaftskosten – für Reparaturen, Versicherungen, Reinigung oder Heizung. Wenn die Fassade sanieren muss, entscheidet nicht nur der Einzelne, sondern die Wohnungseigentümergemeinschaft. Und ja: Auch wenn Sie Ihre Wohnung lieben, können Sie nicht einfach sagen, Sie wollen nicht mitzahlen. Das Gesetz sagt: Gemeinschaftseigentum ist bindend.
Wohnungseigentum, das Recht, eine einzelne Wohnung als privates Eigentum zu nutzen und zu verändern. Auch bekannt als Sondereigentum, gilt für Ihre vier Wände – aber nur bis zur Innenseite der Wand. Alles, was dahinter oder daneben liegt, gehört der Gemeinschaft. Das bedeutet: Sie können Ihre Innentüren nach Maß einbauen, aber nicht die Haustür austauschen, ohne die anderen zu fragen. Und wenn Sie eine neue Tür brauchen, weil die alte undicht ist? Dann prüfen Sie zuerst: Ist das Gemeinschaftseigentum oder Ihr Sondereigentum?
Hausverwaltung, die Stelle, die die Gemeinschaft organisiert, abrechnet und Termine koordiniert. Auch bekannt als Verwalter, sorgt sie dafür, dass die Gesetze eingehalten werden, dass die Kosten fair verteilt werden und dass Sanierungen nicht aufgeschoben werden, bis es zu spät ist. Eine gute Hausverwaltung verhindert Streit – eine schlechte macht ihn nur größer. Wenn Sie nicht wissen, was Ihre Verwaltung tut, fragen Sie nach den Protokollen der letzten Eigentümerversammlung. Da steht alles drin: Wer was beschlossen hat, wie viel Geld ausgegeben wurde und was als Nächstes kommt.
Was viele nicht wissen: Gemeinschaftseigentum ist oft der Grund, warum Sanierungen so teuer werden. Wenn die Heizung kaputt ist, muss sie ersetzt werden – und das kostet Tausende. Aber: Es gibt Förderungen. Die KfW-Förderung hilft bei energetischen Sanierungen, die DGNB-Zertifizierung macht Gebäude wertvoller, und manche Gemeinschaften sparen sogar durch Bündelung von Aufträgen. Wer seine Wohnung sanieren will, muss zuerst prüfen, ob es um Sondereigentum oder Gemeinschaftseigentum geht. Nur dann weiß er, ob er allein entscheidet – oder mit allen verhandeln muss.
Und wenn Sie sich fragen, warum manche Hausgemeinschaften jahrelang nichts tun, während andere neue Fenster und Türen einbauen? Es liegt an der Zusammenarbeit. Wer sich nicht einbringt, verliert Einfluss. Wer sich informiert, kann mitreden – und vielleicht sogar eine bessere Tür für den Flur durchsetzen. Die Innentüren in Ihrem Zuhause sind Ihr Sondereigentum. Aber die Tür zum Treppenhaus? Die ist Gemeinschaftseigentum. Und dort zählt nicht nur der Stil – sondern auch Schallschutz, Brandschutz und Sicherheit. Was für Sie wichtig ist, ist oft auch für andere wichtig. Nur gemeinsam wird’s besser.
Unten finden Sie Artikel, die genau das erklären: Wie Sie Sanierungen in Ihrer Wohnungsgemeinschaft durchsetzen, welche Kosten wirklich anfallen, wie Sie Förderungen beantragen und warum eine gute Tür nicht nur aus Holz, sondern aus klaren Regeln besteht. Es geht nicht nur um Ihre Wohnung – es geht um das Haus, das Sie gemeinsam bewohnen.
Muster für Nutzungsvereinbarungen in Eigentümergemeinschaften: So vermeiden Sie Streit um Gemeinschaftsflächen
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Eine Nutzungsvereinbarung in einer Wohnungseigentümergemeinschaft verhindert Streit um Gemeinschaftsflächen wie Garten, Waschraum oder Parkplatz. Erfahre, was sie enthält, warum sie notariell beglaubigt werden muss und wie du sie richtig umsetzt.